„10 Fehler die du beim Kompostieren vermeiden solltest“

„10 Fehler die du beim Kompostieren vermeiden solltest“

Kompostieren ist eine der nachhaltigsten und effektivsten Methoden, um organische Abfälle in wertvollen Dünger für den Garten zu verwandeln.

Ein gut gepflegter Komposthaufen liefert wertvolle Nährstoffe, verbessert die Bodenstruktur und fördert ein gesundes Pflanzenwachstum. Doch beim Kompostieren kann man auch einiges falsch machen. Hier sind 10 häufige Fehler, die du vermeiden solltest, um einen gesunden, nährstoffreichen Kompost zu erhalten.


1. Falsche Standortwahl

Der richtige Standort für deinen Komposthaufen ist entscheidend. Ein häufiger Fehler ist es, den Kompost an einem zu sonnigen oder komplett schattigen Ort aufzustellen.

  • Warum wichtig?: In der prallen Sonne kann der Kompost zu schnell austrocknen, während ein schattiger, feuchter Platz die Zersetzung verlangsamt und Schimmel fördern kann.
  • Tipp: Wähle einen halbschattigen Ort, der vor starkem Wind geschützt ist. So bleibt der Kompost weder zu trocken noch zu feucht.

2. Mangel an Sauerstoff (Belüftung)

Ein häufiger Fehler beim Kompostieren ist es, den Haufen nicht ausreichend zu belüften. Ohne Sauerstoff entstehen unangenehme Gerüche, und die Zersetzung gerät ins Stocken.

  • Warum wichtig?: Kompost benötigt Sauerstoff, damit die Mikroorganismen ihre Arbeit verrichten können. Ohne ausreichende Belüftung entsteht ein anaerober Prozess, der zur Bildung von Methan und Schwefelwasserstoff führen kann – das verursacht üble Gerüche.
  • Tipp: Wende den Kompost regelmäßig (etwa alle zwei Wochen), um für ausreichende Belüftung zu sorgen. Das Umsetzen beschleunigt die Zersetzung und verhindert Fäulnis.

3. Ungleichgewicht der Materialien (Grün- und Braungut)

Ein unausgewogenes Verhältnis von Grün- und Braungut ist einer der häufigsten Fehler beim Kompostieren. Beide Materialtypen sind essenziell, aber oft wird zu viel vom einen und zu wenig vom anderen verwendet.

  • Warum wichtig?: „Grünes“ Material (wie Küchenabfälle, Rasenschnitt) ist reich an Stickstoff und sorgt für die Zersetzung, während „Braunes“ Material (wie Laub, Stroh, Holzspäne) Kohlenstoff liefert und den Kompost belüftet. Ein Übermaß an Stickstoff (Grüngut) kann zu Fäulnis führen, während zu viel Braungut den Kompost zu trocken und die Zersetzung zu langsam macht.
  • Tipp: Ein optimales Verhältnis liegt bei etwa 2/3 Braungut und 1/3 Grüngut. Halte dieses Gleichgewicht ein, um eine gleichmäßige Zersetzung zu fördern.

4. Falsche Materialien kompostieren

Nicht alles, was biologisch abbaubar ist, gehört auf den Komposthaufen. Ein häufiger Fehler ist es, ungeeignete Materialien hinzuzufügen, die die Qualität des Komposts beeinträchtigen können.

  • Warum wichtig?: Fleisch, Fisch, Milchprodukte, fettige Lebensmittel und kranke Pflanzen gehören nicht auf den Kompost. Diese Abfälle locken Schädlinge an, verrotten schlecht und können schädliche Bakterien oder Pilze in den Kompost bringen.
  • Tipp: Kompostiere nur pflanzliche Küchenabfälle, Gartenabfälle und organisches Material wie Laub, Papier (ungedruckt), Eierschalen und Kaffeesatz. Vermeide auch behandelte oder lackierte Hölzer.

5. Zu wenig oder zu viel Feuchtigkeit

Die Feuchtigkeit ist ein entscheidender Faktor für einen gut funktionierenden Kompost. Sowohl zu trockener als auch zu nasser Kompost kann die Zersetzung behindern.

  • Warum wichtig?: Ein zu trockener Kompost verlangsamt die Aktivität der Mikroorganismen, während zu viel Feuchtigkeit Sauerstoff verdrängt und Fäulnis begünstigt.
  • Tipp: Der Kompost sollte sich anfühlen wie ein ausgedrückter Schwamm – feucht, aber nicht tropfnass. Bei Trockenheit kannst du den Kompost leicht wässern, bei übermäßiger Nässe kannst du Braungut wie Stroh oder Pappe hinzufügen.

6. Vernachlässigung des Komposthaufens

Viele Menschen denken, dass ein Komposthaufen sich selbst überlassen werden kann. Doch Vernachlässigung führt oft zu langsamer Zersetzung und schlechten Ergebnissen.

  • Warum wichtig?: Ohne regelmäßige Pflege wie Umsetzen, Befeuchten und das Hinzufügen von neuem Material kann der Kompost zu einem stillstehenden, unbrauchbaren Haufen verkommen.
  • Tipp: Plane Zeit für die Pflege deines Komposthaufens ein. Das regelmäßige Wenden und Kontrollieren der Feuchtigkeit beschleunigt den Zersetzungsprozess und sorgt für hochwertigen Kompost.

7. Zu kleine oder zu große Materialstücke

Zu große Materialstücke im Komposthaufen verlangsamen den Zersetzungsprozess, während zu feines Material zu Verdichtung und Luftmangel führen kann.

  • Warum wichtig?: Grobe Äste oder dicke Schichten von Laub zersetzen sich nur langsam, während feiner Rasenschnitt oder Küchenabfälle zu einer kompakten, luftdichten Masse werden können.
  • Tipp: Zerkleinere größere Abfälle wie Äste und Zweige, bevor du sie kompostierst, und mische feines Material gut mit grobem Braungut, um eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten.

8. Keine richtige Temperaturschichtung

Die richtige Temperatur ist entscheidend für eine effektive Kompostierung. Ein häufig gemachter Fehler ist es, den Komposthaufen zu flach oder zu klein anzulegen, was die Temperatur niedrig hält.

  • Warum wichtig?: Ein Komposthaufen sollte eine gewisse Größe haben, damit die Mikroorganismen genug Wärme erzeugen können. Idealerweise sollte der Komposthaufen eine Mindesthöhe und -breite von etwa einem Meter haben, um eine optimale Temperatur von 50-65 °C zu erreichen.
  • Tipp: Achte darauf, dass dein Komposthaufen ausreichend groß ist und gut geschichtet wird. Zu kleine Haufen werden nicht warm genug und zersetzen sich langsamer.

9. Tiere anlocken

Einer der größten Fehler ist es, tierische oder fettige Lebensmittelreste zu kompostieren, die Ratten, Mäuse, Füchse oder andere Tiere anziehen können.

  • Warum wichtig?: Tierische Abfälle locken nicht nur Schädlinge an, sondern können auch Krankheiten übertragen. Fleisch, Käse oder Fettreste zersetzen sich zudem sehr langsam und sind nicht für den Kompost geeignet.
  • Tipp: Vermeide tierische Abfälle und decke den Komposthaufen mit einer dünnen Schicht Erde oder Stroh ab, um ihn vor unerwünschten Gästen zu schützen.

10. Keine Geduld haben

Kompostieren braucht Zeit, und viele Gärtner erwarten zu schnell fertigen Kompost. Der Fehler liegt oft darin, den Kompost zu früh zu nutzen, bevor er vollständig zersetzt ist.

  • Warum wichtig?: Unreifer Kompost enthält noch unzersetzte Bestandteile und kann den Pflanzen sogar schaden, da er Nährstoffe aus dem Boden zieht, um weiter abzubauen.
  • Tipp: Warte ab, bis der Kompost eine dunkle, krümelige Konsistenz hat und nach Erde riecht. Fertiger Kompost ist leicht von unreifem zu unterscheiden, da er keine erkennbaren Bestandteile mehr enthält.

Fazit: Geduld und Pflege führen zum Erfolg

Kompostieren ist eine wunderbare Möglichkeit, Garten- und Küchenabfälle in wertvollen Humus zu verwandeln. Doch um hochwertigen Kompost zu erhalten, ist es wichtig, die häufigsten Fehler zu vermeiden. Mit dem richtigen Gleichgewicht aus Materialien, Feuchtigkeit, Sauerstoff und Geduld kannst du den natürlichen Zersetzungsprozess optimal unterstützen und deinen Garten nachhaltig bereichern.


Zusammenfassung der häufigsten Fehler:

  1. Falscher Standort
  2. Unzureichende Belüftung
  3. Ungleichgewicht von Grün- und Braungut
  4. Falsche Materialien kompostieren
  5. Falsche Feuchtigkeit
  6. Vernachlässigung des Komposts
  7. Zu große oder kleine Materialstücke
  8. Keine ausreichende Kompostgröße
  9. Tiere anlocken
  10. Ungeduld

Vermeide diese Fehler, und dein Kompost wird zu einem wertvollen Beitrag für deinen Garten und die Umwelt!