„Garten im Klimawandel: So bereitest du dich auf heiße Sommer vor“

„Garten im Klimawandel: So bereitest du dich auf heiße Sommer vor“

Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits spürbar – besonders Gärtnerinnen und Gärtner bemerken die veränderten Wetterbedingungen in ihren Gärten.

Extrem heiße Sommer, lange Trockenperioden und unregelmäßige Niederschläge stellen eine zunehmende Herausforderung dar. Doch mit der richtigen Planung und Anpassung kannst du deinen Garten auch in Zeiten des Klimawandels gesund und widerstandsfähig halten. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du deinen Garten auf heiße Sommer vorbereitest und welche Maßnahmen dir helfen, Trockenheit und Hitze erfolgreich zu bewältigen.


1. Wähle hitzeresistente Pflanzen

Die Auswahl der richtigen Pflanzen ist der erste Schritt, um deinen Garten fit für heiße Sommer zu machen. Besonders Pflanzen, die an trockene und heiße Bedingungen angepasst sind, haben eine höhere Überlebenschance in langen Trockenperioden.

  • Mediterrane Pflanzen: Rosmarin, Lavendel, Salbei und Thymian sind Pflanzen aus warmen Klimazonen, die wenig Wasser benötigen und gut in sonnigen, trockenen Bereichen gedeihen. Diese Kräuter verleihen deinem Garten nicht nur einen mediterranen Flair, sondern sind auch besonders pflegeleicht.
  • Trockenheitsresistente Zierpflanzen: Pflanzen wie Ziergräser, Sonnenhut (Rudbeckia), Fetthenne (Sedum) oder Katzenminze (Nepeta) kommen gut mit Hitze und Trockenheit zurecht und sind ideal für Beete, die in der prallen Sonne liegen.
  • Bäume und Sträucher: Tiefwurzelnde Gehölze wie Kiefern, Eichen oder der Sanddorn sind in der Lage, Wasser aus tieferen Bodenschichten zu ziehen. Sie bieten zudem Schatten und tragen so zur Kühlung des Gartens bei.

Tipp: Setze auf heimische Pflanzenarten, die an die hiesigen Wetterbedingungen besser angepasst sind. Diese sind oft robuster und resistenter gegenüber extremen Witterungsbedingungen.


2. Mulchen – der natürliche Hitzeschutz für den Boden

Mulchen ist eine der effektivsten Methoden, um deinen Garten vor Hitze und Austrocknung zu schützen. Eine Mulchschicht wirkt wie eine natürliche Isolierung und hilft dabei, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

  • Vorteile von Mulch:
    • Schützt den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung und reduziert die Verdunstung.
    • Hält den Boden länger kühl und feucht.
    • Unterdrückt das Unkrautwachstum, das um wertvolles Wasser konkurrieren könnte.
    • Zersetzter Mulch versorgt den Boden mit wertvollen Nährstoffen.
  • Geeignete Mulchmaterialien:
    • Organische Materialien: Grasschnitt, Stroh, Laub, Rindenmulch oder Holzhäcksel sind besonders gut geeignet. Sie zersetzen sich nach und nach und verbessern die Bodenqualität.
    • Mineralische Mulchmaterialien: Kies oder Lava-Granulat sind besonders für trockene Beete wie Steingärten oder mediterrane Bepflanzungen geeignet.

Tipp: Lege eine 5–10 cm dicke Mulchschicht auf deine Beete, um den besten Schutz zu gewährleisten. Besonders empfindliche Pflanzen profitieren davon während der heißen Sommermonate.


3. Wassersparend gießen – Effiziente Bewässerung

Wasser ist in heißen Sommern ein kostbares Gut. Um deinen Garten gesund zu halten, ist es wichtig, effizient und gezielt zu gießen. Dabei kommt es nicht nur auf die Wassermenge, sondern auch auf die Technik an.

  • Früh morgens oder spät abends gießen: Zu diesen Zeiten ist die Verdunstung am geringsten, und das Wasser kann besser in den Boden eindringen. Gießt du tagsüber, verdunstet ein Großteil des Wassers, bevor es die Wurzeln erreicht.
  • Gezielt gießen: Anstatt großflächig zu bewässern, solltest du direkt an der Wurzelzone gießen. So gelangt das Wasser genau dorthin, wo es benötigt wird, und es geht weniger verloren.
  • Tropfbewässerung verwenden: Tropfbewässerungssysteme sind eine effiziente Möglichkeit, Wasser direkt an die Wurzeln zu liefern. Sie geben langsam und kontinuierlich Wasser ab, wodurch der Boden gleichmäßig durchfeuchtet wird.
  • Regenwasser nutzen: Sammle Regenwasser in einer Tonne oder Zisterne und verwende es zur Gartenbewässerung. Das spart nicht nur Trinkwasser, sondern ist auch besser für die Pflanzen, da Regenwasser weicher und weniger kalkhaltig ist.

Tipp: Vermeide es, die Blätter der Pflanzen zu benetzen, da dies zu Verbrennungen führen kann. Tropfbewässerung oder Gießen direkt auf den Boden ist hier die bessere Wahl.


4. Schatten spenden und Hitzestress mindern

Während Menschen im Sommer Schutz im Schatten suchen, gilt das auch für viele Pflanzen. Insbesondere junge oder empfindliche Pflanzen können von starker Hitze und direkter Sonneneinstrahlung gestresst werden.

  • Schattenspender pflanzen: Große Bäume oder Sträucher, die Schatten spenden, sind eine natürliche Möglichkeit, deine Beete zu schützen. Achte darauf, tiefwurzelnde Pflanzen zu wählen, die keine Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe darstellen.
  • Sonnenschutz für Pflanzen: Mobile Schattenspender wie Sonnensegel, Schattierungsnetze oder Gartenschirme können flexibel eingesetzt werden, um besonders gefährdete Pflanzen zu schützen.
  • Mikroklima im Garten schaffen: Wasserstellen, wie ein kleiner Teich oder Wasserspiele, sorgen nicht nur für Abkühlung, sondern erhöhen auch die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung, was sich positiv auf das Klima im Garten auswirkt.

Tipp: Nutze Rankpflanzen wie Efeu oder Clematis, um Pergolen oder Rankgitter zu begrünen. Diese spenden Schatten und schaffen ein angenehmes Mikroklima, das den gesamten Garten kühlt.


5. Bodenqualität verbessern und Wasser speichern

Ein gut vorbereiteter Boden ist in heißen Sommern das A und O. Gesunde, humusreiche Böden haben eine höhere Wasserspeicherfähigkeit und helfen deinen Pflanzen, Trockenperioden besser zu überstehen.

  • Kompost und Humus einarbeiten: Organisches Material wie Kompost verbessert die Struktur des Bodens und erhöht seine Fähigkeit, Wasser zu speichern. So können Pflanzen auch bei Trockenheit auf gespeicherte Feuchtigkeit zugreifen.
  • Lehmige Böden auflockern: Schwere Böden, die zu Staunässe neigen, sollten mit Sand oder Kies aufgelockert werden. Dadurch wird der Boden wasserdurchlässiger und verhindert, dass sich bei starkem Regen Wasser staut.
  • Gründüngung nutzen: Pflanzen wie Klee, Lupinen oder Senf, die als Gründüngung angebaut werden, verbessern langfristig die Bodenstruktur und helfen, Nährstoffe zu speichern. Sie schützen den Boden vor Erosion und erhöhen seine Wasserspeicherfähigkeit.

Tipp: Ein regelmäßiges Mulchen mit Kompost oder organischem Material fördert das Bodenleben und sorgt für eine gleichmäßige Feuchtigkeit im Boden.


Fazit: Vorausschauende Planung für einen klimafitten Garten

Der Klimawandel stellt Gartenliebhaber vor neue Herausforderungen, doch mit der richtigen Vorbereitung kannst du deinen Garten widerstandsfähig gegenüber Hitze und Trockenheit machen. Die Wahl hitzeresistenter Pflanzen, eine effiziente Bewässerung, die Schaffung von Schatten und die Verbesserung der Bodenqualität sind entscheidende Maßnahmen, um deinen Garten auch in heißen Sommern gedeihen zu lassen.

Es lohnt sich, vorausschauend zu planen und den Garten an die veränderten Wetterbedingungen anzupassen. So kannst du auch in Zukunft eine grüne, blühende Oase genießen – selbst in Zeiten des Klimawandels.