wurmkiste selber bauen

Wurmkiste selber bauen – Einfache DIY Anleitung

Wussten Sie, dass eine typische Startkolonie von 500 Kompostwürmern etwa 250 g Küchenabfälle pro Tag fressen kann? Als Experte für Gartenthemen bei Garten.at möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie eine Wurmkiste selber bauen können, um Bioabfall effizient zu recyceln und hochwertigen Wurmhumus zu gewinnen.

Durch die Wurmkompostierung entstehen nicht nur wertvoller Dünger, sondern auch nährstoffreicher Flüssigdünger, der sogenannte Wurmtee. Eine selbstgebaute Wurmkiste eignet sich hervorragend für Garten, Terrasse oder Balkon und lässt sich mit einfachen Mitteln realisieren.

In einer Wurmbox wird aus 10 kg Bio-Abfall etwa 1 kg Wurmkot gewonnen, der als bester Dünger gilt und siebenmal reicher an Nährstoffen ist als normale Gartenerde. Mit der richtigen Pflege und Wartung können Sie schon nach 6 Monaten erste Ergebnisse der Wurmkompostierung sehen.

Was ist eine Wurmkiste und wie funktioniert sie?

Eine Wurmkiste ist eine nachhaltige und platzsparende Methode zur Kompostierung von Bioabfall. In der Kiste leben Kompostwürmer wie Eisenia fetida, Eisenia andrei oder Dendrobena veneta, die zusammen mit Mikroorganismen organisches Material zersetzen. Durch die Aktivität der Würmer entsteht wertvoller Wurmhumus, der als nährstoffreicher Dünger für Pflanzen dient.

Die Kompostierung in einer Wurmkiste ist nicht nur platzsparend, sondern auch geruchsarm, da die Würmer das organische Material relativ schnell zersetzen. Aufgrund ihrer kompakten Bauweise eignet sich eine Wurmkiste hervorragend für den Einsatz im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon.

Vorteile einer Wurmkiste

  • Nachhaltige und umweltfreundliche Kompostierung von Bioabfall
  • Platzsparend und geruchsarm
  • Erzeugung von nährstoffreichem Wurmhumus als Dünger
  • Geeignet für Garten, Terrasse oder Balkon

Wie Kompostwürmer organisches Material zersetzen

Kompostwürmer fressen organisches Material und wandeln es in ihrem Verdauungstrakt in nährstoffreichen Wurmkot um. Dieser Prozess beschleunigt den Abbau von Bioabfall erheblich. Die Würmer bewegen sich durch das Material, belüften es und schaffen optimale Bedingungen für Mikroorganismen, die ebenfalls am Zersetzungsprozess beteiligt sind.

Die Kiste ist in der Regel in zwei Kammern unterteilt, die durch ein Gitter getrennt sind. Dies erleichtert die Entnahme von wurmfreiem Humus, da die Würmer in die Kammer mit frischem Futter wandern, während der fertige Kompost in der anderen Kammer geerntet werden kann.

Benötigte Materialien für den Bau einer Wurmkiste

Um eine Wurmkiste selbst zu bauen, benötigen Sie verschiedene Materialien und Werkzeuge. Das Holz für die Wurmkiste sollte unbehandelt sein, um die Kompostwürmer nicht zu gefährden. Besonders geeignet sind Holzarten wie Douglasie oder Lärche, die der Feuchtigkeit gut standhalten.

Für den Bau einer dreiteiligen Wurmkiste mit den Maßen 40 x 44 cm benötigen Sie folgende Materialien:

  • 9 Holzbretter (440 x 145 x 18 mm) für die längeren Seiten und den Deckel
  • 6 Holzbretter (400 x 145 x 18 mm) für die schmaleren Seiten
  • 12 Holzleisten (400 x 29 x 13 mm) für die obere und mittlere Box
  • 6 Holzleisten (340 x 29 x 13 mm) für alle drei Boxen
  • 2 Holzleisten (440 x 29 x 13 mm) für den Deckel
  • 52 Holzschrauben/Spax (4 x 35 mm)
  • 24 Holzschrauben/Spax (4 x 45 mm)
  • 16 Holzschrauben/Spax (3,5 x 20 mm) für die Möbelrollen
  • 4 Möbelrollen mit einer Grundplatte von ca. 40 x 40 mm
  • 1 Stück Hasendraht oder Hühnerdraht (Rolle ca. 50 cm breit)
  • 1 Stück Fliegengaze, weiß (ca. 60 x 60 cm)
  • Tackerklammern (6 mm)
  • 1 Pflanzschale oder Topfuntersetzer aus Kunststoff (ca. 40 x 40 cm)

An Werkzeug benötigen Sie eine Bohrmaschine, einen Holzbohrer, einen Handtacker, eine Säge und einen Akkuschrauber. Mit diesen Hilfsmitteln lässt sich die Wurmkiste Schritt für Schritt zusammenbauen.

Für die Befüllung der fertigen Wurmkiste sollten Sie folgende Materialien bereithalten:

Material Menge Hinweise
Küchenabfälle nach Bedarf kleingeschnitten
Zeitungspapier/dünner Pappkarton nach Bedarf als Einstreu
Blumenerde 1 Liter als Startsubstrat
Kompostwürmer (Eisenia-Arten) 500-1000 Stück pro m² gemischte Population

Mit den passenden Materialien und etwas handwerklichem Geschick lässt sich eine funktionstüchtige Wurmkiste bauen, die über Jahre hinweg nährstoffreichen Kompost und Flüssigdünger liefert.

Schritt-für-Schritt Anleitung zum Bau einer Wurmkiste

Mit unserer detaillierten Anleitung können Sie Ihre eigene Wurmkiste bauen und somit aktiv zum Umweltschutz beitragen. Der Bau einer Wurmkiste ist einfacher als gedacht und erfordert nur wenige Materialien. In wenigen Schritten verwandeln Sie Holzbretter, Hasendraht und ein paar Schrauben in einen effizienten Kompostierer für Ihre Bioabfälle.

Zuschneiden der Holzteile

Schneiden Sie die Holzbretter gemäß der Wurmkiste Bauanleitung zu. Sie benötigen 8 Bretter in der Größe 14×40 cm für die Seitenteile und 8 Bretter à 14×25 cm für die Böden. Zusätzlich werden 12 Kanthölzer mit einer Länge von etwa 10 cm und 4 Kanthölzer mit einer Länge von ca. 20 cm für die Füße benötigt. Achten Sie beim Holz zuschneiden auf Präzision, um später passgenaue Fugen zu erhalten.

Zusammenbau der Seitenteile und Böden

Verschrauben Sie nun die zugeschnittenen Bretter zu den Seitenteilen und Böden Ihrer Wurmkiste. Dabei sollten die Kanthölzer etwa 2 cm vom Rand entfernt angebracht werden und ca. 1,5 cm über den Rand des Brettes hinausragen. So entsteht eine stabile Konstruktion, die später die einzelnen Kisten sicher trägt.

Einbau der Trennwand mit Hasendraht

Um die Wurmkiste in zwei Hälften zu teilen, wird eine Trennwand aus Holzrahmen und Hasendraht eingebaut. Schneiden Sie dazu den engmaschigen Kaninchendraht auf eine Größe von 45×30 cm zu und befestigen Sie ihn am Holzrahmen. Dieser Schritt ist wichtig für die spätere Ernte des Wurmhumus und die Trennung der Würmer vom Kompost.

Anbringen von Scharnieren und Deckel

Für einen einfachen Zugang zum Inneren der Wurmkiste werden Scharniere am Deckel angebracht. Schrauben Sie dazu die Scharniere an die vorgesehenen Stellen und verbinden Sie so den Deckel mit der oberen Kiste. Achten Sie auf einen sicheren Sitz der Scharniere, um ein unbeabsichtigtes Öffnen zu verhindern.

Montage von Griffen und Abstandshaltern

Zuletzt können optional Griffe an den Seiten der Wurmkiste montiert werden, um die Handhabung zu erleichtern. Die Griffe sind jedoch der teuerste Bestandteil der gesamten Kiste und nicht zwingend notwendig. Abstandshalter zwischen den einzelnen Kisten sorgen für eine bessere Belüftung und verhindern ein Verrutschen der Kisten.

Mit einem Gesamtbudget von knapp 40 Euro (ohne Griffe) können Sie so Ihre eigene Wurmkiste bauen und einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung von Bioabfällen leisten. Die selbstgebaute Wurmkiste kann auf kleinen Flächen wie Balkonen, Terrassen oder in Innenräumen platziert werden, ohne unangenehme Gerüche zu entwickeln.

Befüllen der Wurmkiste

Nachdem die Wurmkiste erfolgreich zusammengebaut wurde, geht es nun darum, sie mit den richtigen Materialien zu befüllen und die Kompostwürmer einzusetzen. Beim Befüllen der Wurmkiste ist es wichtig, eine ausgewogene Mischung aus Erde, Papier und organischen Abfällen zu verwenden, um den Würmern ein optimales Umfeld zu bieten.

Geeignete Bioabfälle für die Wurmkiste

Die meisten Obst- und Gemüseabfälle eignen sich hervorragend als Wurmfutter. Dazu gehören beispielsweise Apfel- und Bananenschalen, Kartoffelschalen, Salatblätter und Karottenschalen. Auch Kaffeesatz und zerkleinerte Eierschalen können in Maßen zugegeben werden. Ungefähr 20% des Wurmbox-Inhalts sollten aus Zeitungspapier und unbehandelten Pappresten bestehen, um eine gute Belüftung zu gewährleisten.

Folgende Abfälle sollten jedoch nicht in die Wurmkiste gegeben werden:

  • Fleisch und Knochen
  • Milchprodukte
  • Zitrusfrüchte
  • Gekochte Speisen

Ansiedelung der Kompostwürmer

Für den Start der Wurmkiste werden etwa 500-1000 Kompostwürmer benötigt. Diese werden gleichmäßig auf der Oberfläche des Substrats verteilt und anschließend mit einer dünnen Schicht Wurmfutter und Erde bedeckt. Ein ausgewachsener Kompostwurm frisst etwa 0,2 Gramm pro Tag, sodass bei 1000 Würmern eine tägliche Futtermenge von rund 200 Gramm Bio-Abfall empfohlen wird.

Material Menge
Erde 2 Hände voll
Zeitungspapier/Karton 1/5 des Gesamtvolumens
Kompostwürmer 500-1000 Stück
Bio-Abfall 200 g/Tag oder 600 g alle 3 Tage

Nach der Zugabe der Würmer und des Futters sollte die Wurmkiste an einem schattigen Platz mit Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius aufgestellt werden. Durch regelmäßige Fütterung und Kontrolle der Feuchtigkeit kann die Wurmkiste nun erfolgreich gestartet werden und die Kompostwürmer beginnen mit der Zersetzung der organischen Abfälle.

Pflege und Wartung der Wurmkiste

Um eine optimale Wurmkiste zu pflegen, ist es wichtig, auf die richtigen Umgebungsbedingungen zu achten. Die ideale Temperatur für die Wurmkiste liegt zwischen 15 und 25 Grad Celsius. Temperaturen über 30 Grad oder unter 5 Grad können für die Würmer schädlich sein und ihre Aktivität verlangsamen.

Die Feuchtigkeit in der Wurmkiste sollte regelmäßig kontrolliert werden. Das Kompostmaterial sollte die Konsistenz eines ausgedrückten Schwamms haben. Bei Bedarf kann die Feuchtigkeit durch Besprühen mit Wasser oder das Hinzufügen von feuchtem Papier reguliert werden. Zu nasser Abfall kann unangenehme Gerüche verursachen, während zu trockener Kompost den Kompostierungsprozess verlangsamt.

Eine gute Belüftung ist für die Gesundheit der Würmer und die Vermeidung von Fäulnis und Gerüchen unerlässlich. Die Wurmkiste sollte mit Belüftungslöchern versehen sein, um einen ausreichenden Luftaustausch zu gewährleisten. Die Kiste sollte außerdem an einem schattigen Platz aufgestellt werden, um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.

Die Fütterung der Würmer erfolgt alle paar Tage mit etwa 1-2 Tassen Essensresten. Kompostwürmer können bis zu ihrem eigenen Körpergewicht pro Tag fressen. Bei Überfüllung oder Schädlingsbefall muss die Kiste geleert und gereinigt werden. Nach mehreren Wochen kann der Wurmhumus geerntet werden.

Mit der richtigen Pflege und Wartung kann eine Wurmkiste über lange Zeit effektiv betrieben werden und wertvolle Nährstoffe für den Garten liefern.

Ernte von Wurmhumus und Wurmtee

Nach einer Zeitspanne von 3-6 Monaten ist der Wurmhumus in der selbstgebauten Wurmkiste bereit für die Ernte. Der nährstoffreiche Kompost und der flüssige Wurmtee sind wertvolle Produkte für jeden Garten oder Balkon. Mit der richtigen Vorgehensweise lässt sich der Wurmhumus ernten, ohne dabei die fleißigen Kompostwürmer zu stören.

Wurmhumus ernten

Trennung der Würmer vom Kompost

Um den Wurmhumus zu ernten, wird zunächst nur eine Seite der Wurmkiste mit frischem Futter befüllt. Die Kompostwürmer wandern innerhalb von 2-4 Wochen zu dieser Seite, angezogen von den frischen Bioabfällen. Sobald die Würmer umgesetzt sind, kann der wurmfreie Kompost auf der anderen Seite entnommen und gesiebt werden. Beim Sieben des Wurmkompost werden eventuelle Wurmkokons und kleinere Würmer ausgesiebt und zurück in die Kiste gegeben.

Verwendung von Wurmhumus im Garten

Der geerntete Wurmhumus dient als hochwertiger organischer Dünger für Beete, Erde und Pflanzen. Er enthält wichtige Nährstoffe und Mikroorganismen, die das Pflanzenwachstum fördern und die Bodengesundheit verbessern. Bei der Düngung werden etwa 3 Esslöffel Wurmhumus pro 10 Liter Gießkanne verwendet. Im Vergleich zur Heißkompostierung, bei der Temperaturen von rund 70°C erreicht werden und viele nützliche Mikroorganismen abgetötet werden, bleiben im Wurmkompost wertvolle Bakterien, Pilze und räuberische Nematoden erhalten.

Produkt Erntezeitpunkt Verwendung
Wurmhumus Nach 6 Monaten 3 Esslöffel pro 10 Liter Gießkanne
Wurmtee Nach 3 Monaten 1:10 verdünnt zum Gießen

Der Wurmtee, der sich in der Auffangschale unter der Wurmkiste sammelt, ist ebenfalls ein wertvolles Produkt. Er enthält lösliche Nährstoffe und Mikroorganismen, die durch die Verdauung der Bioabfälle durch die Kompostwürmer entstehen. Der Wurmtee wird im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt und zum Gießen von Pflanzen verwendet. Besonders Setzlinge profitieren von der Anwendung des Wurmtees, da er ihre Gesundheit und Ertrag steigern kann.

Häufige Fehler beim Bau und Betrieb einer Wurmkiste

Beim Bau und Betrieb einer Wurmkiste können einige Fehler auftreten, die zu Problemen wie Schimmel, Fruchtfliegen oder unangenehmen Gerüchen führen. Typische Fehler Wurmkiste sind zu große oder zu wenige Belüftungslöcher, undichte Fugen, falsche Materialien oder eine direkte Sonnenbestrahlung. Diese Faktoren können die Feuchtigkeit in der Wurmkiste negativ beeinflussen und ein ungeeignetes Umfeld für die Kompostwürmer schaffen.

Schimmel und Fruchtfliegen in der Wurmkiste deuten oft auf eine zu hohe Feuchtigkeit hin. Die ideale Feuchtigkeit liegt zwischen 60% und 85%. Als Faustregel gilt, dass 1-2 Tropfen Wasser aus einer Handvoll Material austreten sollten. Bei zu viel Feuchtigkeit können anaerobe Bedingungen entstehen, die zu Gerüchen führen. In schweren Fällen muss der gesamte Inhalt der Wurmkiste ersetzt werden.

Eine falsche Futtermischung kann ebenfalls Probleme in der Wurmkiste verursachen. 1/4 bis 1/3 des Futters sollte aus Faserfutter bestehen, um ein optimales Kompostierumfeld zu gewährleisten. Zu viel Obst kann Fruchtfliegen anlocken, die in ihrer etwa 8-wöchigen Lebensdauer bis zu 400 Eier legen können. Kaffeefilter und Kartoffelschalen sollten nicht wiederholt an derselben Stelle entsorgt werden, da dies die Rotte hemmt.

Problem Ursache Lösung
Schimmel Zu hohe Feuchtigkeit Belüftung verbessern, Fütterung reduzieren
Fruchtfliegen Falsche Futtermischung, zu viel Obst Weniger Obst füttern, Fallen aufstellen
Gerüche Anaerobe Bedingungen Belüftung verbessern, Fütterung reduzieren
Würmer sterben Unterfütterung, Kälte Regelmäßig füttern, Temperatur kontrollieren

Regelmäßiges Lüften für 1-2 Minuten täglich fördert die Luftzirkulation und beugt Problemen vor. Die optimale Temperatur für Kompostwürmer liegt zwischen 20 und 25 °C. Bei Unterfütterung oder Kälte unter 15 °C sterben die Würmer. Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Phosphor und Eisen sind wichtig für die Gesundheit der Würmer und sollten regelmäßig ergänzt werden. Durch Vermeidung dieser häufigen Fehler Wurmkiste lässt sich ein reibungsloser Betrieb der Wurmkiste sicherstellen.

Wurmkiste selber bauen – Variationen und Anpassungen

Beim Bau einer Wurmkiste haben Sie viele Möglichkeiten, das Design an Ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Je nach verfügbarem Platz, Menge an Bioabfall und persönlichen Vorlieben können Sie die Größe und die Materialien variieren, um die perfekte Wurmkiste für sich zu finden.

Wurmkiste Varianten

Größenanpassungen für individuelle Bedürfnisse

Die Größe der Wurmkiste spielt eine entscheidende Rolle bei der Anpassung an Ihren Haushalt. Für kleinere Haushalte mit wenig Platz eignen sich kompakte Modelle wie die „Einfach kompostieren“ Wurmkiste, die bis zu 400g Bioabfall pro Tag verarbeiten kann und Maße von 40 x 31 x 45 cm aufweist. Größere Haushalte oder Gärten können von einer „Großen für draußen“ Wurmkiste profitieren, die bis zu 1000g täglich aufnehmen kann und mit 65 x 45 x 50 cm mehr Platz bietet. Für besonders viel Bioabfall empfiehlt sich ein funktionaler Komposter mit einer Kapazität von bis zu 2000g pro Tag und Abmessungen von 66 x 66 x 81 cm.

Modell Max. Futtermenge/Tag Maße (L x B x H) Haushaltsgröße Preis
Topseller Wurmkiste bis 500g 45 x 35 x 43 cm 1-3 Personen ab €209
„Einfach kompostieren“ bis 400g 40 x 31 x 45 cm 1-2 Personen ab €139
„Große für draußen“ bis 1000g 65 x 45 x 50 cm 1-6 Personen ab €459
Funktionaler Komposter bis 2000g 66 x 66 x 81 cm 1-6 Personen ab €149
WormBAG bis 300g 38 x 38 x 38 cm 1-2 Personen ab €99

Alternative Materialien für die Wurmkiste

Neben der klassischen Holz-Wurmkiste gibt es auch andere Materialien, die sich für den Bau eignen. Eine Wurmkiste aus Plastik, wie beispielsweise eine umfunktionierte Regentonne oder stapelbare Kunststoffboxen, bietet Vorteile in Bezug auf Witterungsbeständigkeit und Pflege. Achten Sie jedoch auf ausreichende Belüftung und einen frostsicheren Standort. Auch gemauerte Komposter oder eine Wurmfarm aus Holz können attraktive Alternativen darstellen, solange sie stabil, gut belüftet und vor extremen Temperaturen geschützt sind.

Vor- und Nachteile einer selbstgebauten Wurmkiste

Eine selbstgebaute Wurmkiste bietet einige Vorteile gegenüber einer gekauften Fertiglösung. Zunächst einmal sind die Kosten für den Eigenbau deutlich geringer, da vorhandene Materialien wie Holzreste oder Eierkartons wiederverwendet werden können. Zudem lässt sich die Größe und Aufteilung der Kiste an die individuellen Bedürfnisse anpassen. So kann man beispielsweise eine kleinere Kiste mit Abmessungen von 40 cm x 30 cm x 25 cm für einen 2-Personen-Haushalt bauen oder eine größere mit 60 cm x 40 cm x 40 cm für eine vierköpfige Familie.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile beim Selbstbau einer Wurmkiste. Der Zeitaufwand ist höher als beim Kauf einer fertigen Lösung und es können Schwierigkeiten bei der Umsetzung auftreten, wenn man handwerklich nicht so geschickt ist. Auch die Stabilität und Langlebigkeit einer selbstgebauten Kiste kann geringer sein als bei einer professionell gefertigten Variante.

Fertige Wurmkisten haben den Vorteil, dass sie sofort einsatzbereit sind und oft über zusätzliche Features wie eine integrierte Sitzfläche oder Rollen für eine einfache Mobilität verfügen. Auch optisch sind sie meist ansprechender gestaltet als eine selbstgebaute Lösung. Dafür sind die Anschaffungskosten höher und man hat weniger Möglichkeiten zur individuellen Anpassung.

Eigenschaft Selbstgebaute Wurmkiste Fertige Wurmkiste
Kosten Gering, da Upcycling möglich Höhere Anschaffungskosten
Zeitaufwand Höher durch Eigenbau Geringer, da sofort einsatzbereit
Individuelle Anpassung Möglich, z.B. Größe und Aufteilung Eingeschränkt, da vorgefertigt
Stabilität und Langlebigkeit Kann geringer sein Professionelle Fertigung, langlebiger
Optik Einfacher, funktional Ansprechend gestaltet

Tipps zur Überwinterung der Wurmkiste

Wenn die Temperaturen sinken, ist es wichtig, die Wurmkiste vor Frost zu schützen, um das Überleben der Kompostwürmer zu gewährleisten. Ab einer Temperatur um den Gefrierpunkt sollten die Würmer nicht mehr draußen sein, da ihre Aktivität stark abnimmt. Die optimale Temperatur für Regenwürmer liegt zwischen 10 und 15 Grad Celsius, bei der sie am aktivsten sind.

Ein geeignetes Winterquartier für die Wurmkiste kann ein Keller, eine Garage oder ein Gewächshaus sein. Alternativ kann die Kiste mit Styropor oder Vlies ummantelt werden, um zusätzliche Isolierung zu bieten. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Heizmatten, um die Temperatur in der Kiste konstant zu halten. Eine gute Isolierung kann auch durch atmungsaktive Kokosmatten oder Hanfmatten sowie eine dicke Laubschicht erreicht werden.

Bei Minusgraden stellen die Würmer ihre Aktivität ein und können Temperaturen bis zu -5°C überleben. Jedoch sollte die Temperatur im Wurmkomposter nicht unter 4 °C fallen, um das langfristige Überleben der Würmer zu gewährleisten. Bei sinkenden Temperaturen verlangsamt sich der Stoffwechsel der Kompostwürmer, was zu einer geringeren Verarbeitung von Futter führt.

Es wird empfohlen, die Wurmkiste bei Temperaturen unter -5 °C nach drinnen zu holen, um die Würmer vor dem Winter zu schützen. Insbesondere neue Wurmkisten, die noch nicht vollständig etabliert sind, benötigen etwa 8 Wochen, um sich zu stabilisieren und den Würmern ausreichend Rückzugsmöglichkeiten zu bieten.

Die Fütterung der Würmer sollte im Winter angepasst werden, indem weniger Futtermenge und mehr Rohfaser wie Papier oder Karton bereitgestellt werden. Obwohl Regenwürmer in den frostigen Monaten selten zu sehen sind, erfrieren sie in den seltensten Fällen. Sie ziehen sich bei Kälte in tiefere Bodenschichten zurück und können mehrmals in einen Ruhezustand eintreten, um ungünstige klimatische Bedingungen zu überdauern.

Fazit

Eine Wurmkiste selber zu machen ist mit dieser Anleitung ein Kinderspiel. Durch die Verwendung von kostengünstigen Materialien wie Holzbrettern, Kanthölzern und Kaninchendraht lässt sich eine funktionale Wurmkiste für unter 50 € bauen. Wichtig ist dabei, auf die richtigen Maße zu achten, um den Kompostwürmern wie „Eisenia fetida“ oder „Dendrobena veneta“ ein optimales Zuhause zu bieten. Eine Kiste mit einem Fassungsvermögen von 40 bis 60 Litern eignet sich hervorragend für den Einstieg.

Für den erfolgreichen Betrieb der Wurmkiste sind die richtige Pflege und Fütterung entscheidend. Die Würmer können pro Tag etwa ihr eigenes Gewicht an Biomüll verarbeiten. Als Futter eignen sich Lebensmittelreste, eingeweichtes Papier oder zerkleinerte Eierschachteln. Fleischabfälle, Milchprodukte oder bedrucktes Papier sollten vermieden werden. Eine ausgewogene Fütterung bei Zimmertemperatur und leicht feuchtem Milieu lässt die Würmer gedeihen. Überfütterung kann zu unangenehmen Gerüchen und Schimmel führen.

Mit der selbstgebauten Wurmkiste lässt sich ganzjährig wertvoller Wurmhumus für den Garten produzieren. Bei gewöhnlicher Nutzung können zweimal im Jahr etwa 24 Liter des nährstoffreichen Naturdüngers geerntet werden. Auch der entstehende Wurmtee ist nach Verdünnung mit Wasser ein idealer Flüssigdünger für Pflanzen. So schließt sich der Kreis: Küchenabfälle werden in hochwertigen Dünger verwandelt und leisten einen Beitrag zu einem nachhaltigen Kreislauf. Die Wurmkiste selber zu machen ist somit nicht nur ein spannendes DIY-Projekt, sondern auch ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz.

FAQ

Was ist eine Wurmkiste und wie funktioniert sie?

Eine Wurmkiste ist ein kompaktes System zur Kompostierung von Bioabfällen mithilfe von Kompostwürmern. Die Würmer zersetzen zusammen mit Mikroorganismen das organische Material zu wertvollem Wurmhumus und nährstoffreichem Flüssigdünger (Wurmtee).

Welche Materialien benötige ich zum Bau einer Wurmkiste?

Zum Bau einer Wurmkiste werden unbehandeltes Holz, Hasendraht für die Trennwand, Scharniere und Schrauben für den Deckel, ein Seil für Griffe sowie Werkzeug wie Bohrer, Säge und Akkuschrauber benötigt. Alternativ eignen sich auch stabile Plastikboxen.

Wie wird die Wurmkiste befüllt?

Die Kiste wird mit feuchtem Papier und etwas Erde ausgelegt. Geeignet sind die meisten Obst- und Gemüseabfälle, Kaffeesatz und Eierschalen. 500-1000 Kompostwürmer werden gleichmäßig verteilt und mit Futter und Erde bedeckt.

Wie pflegt man eine Wurmkiste richtig?

Die Wurmkiste sollte an einem schattigen Platz mit 15-25°C stehen. Die Feuchtigkeit wird durch Besprühen und feuchtes Papier reguliert. Belüftungslöcher verhindern Fäulnis und Gerüche. Bei Überfüllung oder Schädlingsbefall muss die Kiste geleert und gereinigt werden.

Wann kann man den Wurmhumus ernten?

Nach 3-6 Monaten kann der Wurmhumus geerntet werden. Dafür wird nur eine Seite mit frischem Futter befüllt. Nach 2-4 Wochen wandern die Würmer dorthin und der wurmfreie Kompost kann entnommen und gesiebt werden.

Welche häufigen Fehler gilt es beim Bau und Betrieb zu vermeiden?

Typische Fehler sind zu große oder zu wenige Belüftungslöcher, undichte Fugen, falsche Materialien oder eine direkte Sonnenbestrahlung. Schimmel, Fruchtfliegen und Gerüche deuten auf zu viel Feuchtigkeit und falsche Futtermischung hin. Bei Unterfütterung oder Kälte sterben die Würmer.

Kann man die Größe und Materialien der Wurmkiste variieren?

Ja, Größe und Materialien können an individuelle Bedürfnisse angepasst werden. Für weniger Platz eignen sich kleinere Boxen, für viel Bioabfall größere Modelle oder ein modulares System. Neben Holz sind auch Kunststoffboxen, Regentonnen oder gemauerte Komposter geeignet.

Wie überwintert man eine Wurmkiste richtig?

Wurmkisten müssen im Winter vor Frost geschützt werden. Geeignet sind ein Winterquartier in Keller, Garage oder Gewächshaus, eine Ummantelung mit Styropor oder Vlies oder der Einsatz von Heizmatten. Bei Minusgraden stellen die Würmer ihre Aktivität ein und überleben Temperaturen bis -5°C.